Es heißt SOCIAL Media, nicht TECHNICAL Media.

Dies war die Woche, die gewesen sein wird 3/16

Diesmal ein Haufen von Links und Dingen, die am Ende der Woche einfach mal raus aus dem Speicher müssen. Und aus dem Ökosystem Facebook, denn das Web braucht definitiv auch offene Inhalte und Verlinkungen – und Blogs ohne Links? Undenkbar.

Thema der Woche: Für mächtig viel Wirbel sorgte die Entscheidung des BGH bezüglich der VG Wort. Sprich: Verlage stehen demnach die Einnahmen aus der Pauschale nicht zu. Was die VG Wort eigentlich macht steht natürlich auf deren Webseite. Verkürzt: Die ist sowas wie die GEMA nur für Texte. Für die Einen steht wegen des Urteils damit die Verlagslandschaft in Gefahr – andere sehen endlich eine Gerechtigkeit für die Autoren herkommen. Vermutlich werden wir demnächst eine Gesetzes-Änderung erleben, weil die Politik bisher ja immer den Weg des geringsten Widerstands ging was sowas betrifft.

Social Media:

Good moderation isn’t about setting or controlling an agenda; it is about not letting anyone’s agenda ruin the conversation. Not letting an article about hats get ruined by someone who hates fashion; stopping a heartfelt piece about feeding refugees in Calais being dominated by someone ranting about child abuse in Rotherham; and preventing one man with an axe to grind about the legalisation of cannabis wrecking a scientific conversation about cancer treatment.

Ein Moderator des Guardian erzählt über seinen Job.

Über Klout oder Nicht-Klout wird immer noch angeregt diskutiert – es ist bisweilen notwendig, weil Entscheider halt nur gewisse Aspekte des Bereichs verstehen und Zahlen sind tatsächlich enorm wichtig. Bisweilen aber verlieren wir aus den Augen, dass Zahlen immer eine Beziehung brauchen – ein Klour-Wert alleine sagt nun nichts aus. Oder wie es Gary Vaynerchuck in seinem Blog formuliert: Numbers don’t count.

We need to stop focusing on optimizing the number of views and instead concentrate on making each one of those viewers care about your brand.

Karl Kratz hat immer Beiträge, die nicht nur kompetent sondern auch treffend sind. Deswegen verlinke ich auch gerne mal zu Beiträgen direkt auf Facebook. Wie zu diesem hier, in dem die Frage gestellt wird ob man denn immer „größer, besser, weiter“ sein muss.

Bessere Headlines schreiben – aber bitte kein Linkbaiting. Danke.

Erster Gedanke war: Yahoo gibts noch? Zweiter Gedanke: Wohl nicht mehr lange. Drastischer Umsatzrückgang.

Wenn ich mir die Anzahl an Netzwerkveranstaltungen anschaue, komme ich schon manchmal ins Grübeln, ob dafür wirklich genügend Netzwerker unterwegs sind. Zumindest an Überschneidungen der Interessensfelder erlebe ich wenig. Auf Veranstaltungen für Kunsthistoriker gehen Kunsthistoriker, auf Veranstaltungen für Startup gehen Freelancer und Menschen aus Startups, auf Veranstaltungen für Vereine, gehen Menschen aus Vereinen und so weiter und so fort. Das ist auf der einen Seite nachvollziehbar, vernachlässigt aber auch das eigentliche Potential.

Also: Raus aus der Komfortzone! Und dann kann man auch Netzwerken. Was das in den Augen des Blogs der Konezptfreun.de ist steht in derem Blog. 

Gemerkt? Tweetdeck für Windows ist dicht.

  • Warum nutzen Organisationen allgemein und Organisationen der Sozialwirtschaft im Besonderen die sich durch die Kommunikation mit anderen Menschen (und Organisationen) ergebenden Möglichkeiten nicht viel mehr für sich?

  • Besteht, und wenn ja, worin, die Angst, an die Öffentlichkeit zu gehen und darzustellen, welch gute Arbeit man leistet?

  • Welche Grenzen bestehen (in den Köpfen), mit einem Unternehmensblog Anregungen für die Entwicklung der eigenen Organisation (und nebenbei vielleicht noch ein paar richtig gute Mitarbeiter) zu bekommen?

Drei Fragen, die ich mir bezüglich von Gemeindearbeit in der Kirche auch stelle, auf die ich aber keine Antworten bekomme. Es ist anstrengend gegen die ständige Blockade von Leuten anzurennen, die noch nicht mal vernünftig zuhören wollen oder von vornherein alles abwehren was Innovation sein könnte. Da kann manchmal nur eine Supervision helfen. Ansonsten: Der Artikel von Ideequadrat hat einige Anregungen zu bieten.

Irgendwas mit Kunst:

Jasper St. Auburn West zeichnet Monster in Fotos. Weil er es kann. Und weil Monster den Alltag enorm auffrischen.

Shakespeare ist tot. Und zwar seit 400 Jahren. Die BBC feuert ein Feierwerk ab, während wir in Deutschland hier eher dezent drangehen. Weil der Geburtstags des Reinheitsgebots vor 500 Jahren war. Ist beides Kultur. Aber der Artikel über die Übersetzung von Shakespeare ist dann doch ein bißchen spannender.

In Bonn gibts himmlische Kunst in der Schlosskirche.

Sammelsurium:

Die Flüchtlinge sind hier, aber wir überlassen sie ihrem Schicksal. Sie sitzen in den Heimen herum, ohne etwas zu tun. Wir produzieren tausendfachen Frust. Ich frage mich: Sind solche junge Männer, ohne Perspektive im Alltag, nicht genau die richtigen Opfer für Radikale, die versprechen, ihrem Leben wieder eine Bedeutung zu geben?

Aufstehen, essen, rumhängen, Fitness-Studio – anstatt produktiv zu sein. Flüchtlinge würden gerne sich aktiv integrieren und was tun, aber wir lassen sie nicht. Das ist ein Politik-Fehler, der sich bald rächen wird, falls wir nicht endlich anfangen aktiv etwas zu tun. Und nicht nur Willkommenskultur von Frau Merkel als Schild hochgehalten wird.

Es gibt Sanktionen und Sanktionen. Da die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter aber überlastet ist und wenig Personal hat, kommen eher Sanktionen ins Spiel, die nicht unbedingt gerecht oder zutreffend sind. Dagegen soll jetzt eine bundesweite Organisation helfen.

Mal in Schweden anrufen.

Eine Öffnung des Reinheitsgebots würde das Vertrauen der deutschen Biertrinker erschüttern; man müsste auf den Etiketten eindeutig kennzeichnen, ob nach dem Reinheitsgebot gebraut wurde oder nicht, aber wer liest die schon?

Meint Ludwig Narziß, schließt aber Craftbiere nicht unbedingt aus.

Wer heute eine Expertise aufbauen möchte, braucht dazu mindestens fünf Jahre. Und Geld – alle 10 Jahre 25.000 EUR – so lautet meine Schätzung.

Daher: Lebenslanges Lerneinkommen!

Gesichtspalme der Woche:

Ist die „Smart Woman“ jetzt also die Zeitschrift, auf die technisch interessierte Frauen über 50 gewartet haben? Ja. Und Männer übrigens auch. Zumindest wenn sie die letzten jahre unter einem Stein fernab jeglicher Zivilisation gelebt haben.

So PULS zur neuen Zeitschrift, die noch unter dem Niveau der ComputerBILD liegt. Und das ist schon eine Leistung.

Video der Woche:

Die BBC feiert Shakespeare. Leider ist nicht alles online verfügbar – aber das hier ist zumindest schon mal sehenswert. (Wobei ich Verdi echt nicht abhaben kann…)