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Auch wenn es schmerzt: FORUM-Aufarbeitung jetzt

Wort für den Tag vom 20.03.2024

Der Schock ist immer noch groß: Sexuelle Übergriffe? In unserer Kirche? Das kann doch gar nicht sein. Doch Fakt ist: Die FORUM-Studie zeigte, dass auch in unserer Kirche
Menschen sexuell belästigt wurden.
Kirche war bisher in unserer Vorstellung ein sicherer Raum.
Ein Raum, in dem Menschen zusammen kommen konnten ohne dass sie diskriminiert wurden, ohne dass verbale Gewalt ausgeübt wurde. Diese Vorstellung ist bis in die Grundfesten erschüttert. Wie sicher ist mein Kind noch in
der Kirche? Im Kindergottesdienst? Im Konfirmandenunterricht? Auf Freizeiten? Dass gleichermaßen auch Erwachsene und Ältere ebenfalls
Opfer von sexuellen Übergriffen werden können sollte man nicht außer Acht lassen.Es ergeht uns wie bei Bertolt Brechts „Der gute Mensch
von Sezuan“: „Wir sehn betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen. Oh Publikum, nun such dir selbst den Schluss, es muss ein guter da sein (…)“ Es sind schmerzhafte Fragen, die gestellt werden müssen. Warum haben wir nicht früher was gemerkt? Wie konnte das überhaupt passieren? Wie gehen wir mit den Tätern um?In zahlreichen Gemeindebriefen fanden und finden sich Artikel, die über die Thematik aufklären. Das ist ein guter Schritt. Aber ist das genug? Nein. Mitnichten. Jetzt wäre es an der Zeit, dass nicht nur die Betroffenen sondern auch wir, die wir immer noch vom Schock erfasst sind, zusammen die Angelegenheit aufarbeiten. Wir müssen voneinander lernen, müssen sensibel sein und vor allem überlegen: Wie kann Kirche in Zukunft ein sicherer Raum sein und werden?„Eine Kirche, in der Menschen nicht sicher sind, hat keine Zukunft,“ so Detlev Zander, Betroffenheitssprecher. Lasst uns jetzt schon darüber nachdenken, wie eine gute Aufarbeitung gelingen kann. So bitter das Thema auch ist:
Wir können nicht bis November warten. Christian Spließ