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Das Sortieren von Erinnerungen

Bildquelle: Dall-E-KI nach einem Prompt von Christian Spließ

Immer, wenn ich meine Memorabilia-Kiste durchschaue, staune ich darüber was sich im Laufe der Zeit so alles ansammelt. Memorabilia-Kiste? Kennen Sie nicht? Das ist ein Trick, den ich von Marie Kondo übernommen habe: Es ist eine schöne alte Keksdose, in der ich erstmal alles sammle, was mit bestimmten Ereignissen verbunden ist.

Da finden sich Glückwunschkarten zum Geburtstag. Konzertkarten. Ausgeschnittene Zeitungsartikel über Konzerte mit dem von mir geleiteten Chor.  Auch Mitbringsel wie Schlüsselanhänger,  Ansteckbuttons und vor allem jede Menge Kugelschreiber befinden sich in dieser Kiste.

Ab und an nehme ich mir die Kiste vor und sortiere die Erinnerungen. Ich nehme Karten und Photos in die Hand, betrachte sie, überlege, ob sie in das «Album der besonderen Moment» gehören. Ein Photoalbum, in dem ich Sachen eingeklebt habe, die mir besonders wertvoll sind.

Ein Bild, auf dem der verstorbene Familienhund als Welpe in einem Korb sitzt. Mein erster Auftritt als Dirigent mit dem Kirchenchor. Die Sterbeanzeige meiner Oma. Die Glückwunschkarten zum 40. Geburtstag. Dinge, die ich permanent aufbewahren möchte.

Das Einkleben von Dingen in das Album hilft mir dabei mit den Geschehnissen abzuschließen. Ich muss mich nicht länger damit befassen, ich muss die Gedanken über Etwas nicht weiter im Kopf herumtanzen lassen. Ich habe das Alte abgelegt und geordnet um Platz für Neues zu schaffen. Neue Menschen. Neue Ereignisse. Neue Dinge.

Und wenn mir danach ist, dann hole ich das Album hervor, blättere es durch und freue mich darüber, wieviel ich schon in meinem Leben erlebt habe. Im Guten wie im Schlechten.