Es heißt SOCIAL Media, nicht TECHNICAL Media.

Eine Dachmarke, viele Tätigkeiten oder was eigentlich mache ich in diesem Internet?

Ein Beitrag zur Blogparade von Wibke Ladwig: „Und, was machen Sie so? – Neue Berufsbilder.“

Neulich beim Arzt: „Was machen Sie so beruflich?“ – „Ich bin Social Media Manager.“ – Der Arzt beginnt erstmal zu tippen, stutzt, schaut mich fragend an. „Können Sie das wiederholen?“ – „Gerne: Social – Media – Manager.“ Jetzt hat ers, aber der fragende Blick ist immer noch geblieben. Irgendwie, denke ich mir sollte doch klar sein was man als Social Media Manager macht, oder? Ich setze dann zu einem Erklärungshalbsatz an und murmele: „Ich mach so was mit Twitter, Facebook und so…“ – „Oh, interessant,“ sagt der Arzt und erläutert mir dann wie man die Medikamente einnimmt, dass ich zu Hause bleiben soll und wünscht einen schönen Tag.

Na ja, denke ich während ich durch den Schnee stapfe, das ist ja auch nicht so ganz einfach. Im letzten Jahr hatte die IHK vor Ort die Behauptung aufgestellt, ein Social Media Manager sei kein Beruf weil das irgendwo in einer Datenbank oder was weiß ich nicht offiziell definiert worden ist. Der Community Manager ist mittlerweile im Berufsinformations-Zentrum angekommen, aber Social Media Manager? Und dann noch so was in Kombination mit Storyteller? „Was ist denn ein Storyteller“ wurde ich mal beim SEO-Stammtisch gefragt und setzte dann an mit „Geschichtenerzähler…“ Ähm… Also. Keine gute Idee, die Frage was das genau ist kam ja sofort danach.

Dabei ist das doch eigentlich ganz einfach: Ein Social Media Manager hilft Leuten oder Unternehmen mit den „neuen“ Kommunikationsmöglichkeiten im Internet klarzukommen. Ich plädiere dabei immer noch, dass dazu mehr gehört als nur die Beherrschung von Tools und Technik, auch wenn man das während des Tages wohl häufiger macht als Konzepte zu schreiben. Ohne Watzlawick und Schultz-von-Thun fehlt einem da doch etwas. Ebenso wie eine gewisse Liebe zur Kommunikation generell dazugehört und die Bereitschaft, ständig Neues zu lernen. Nichts geht so schnell wie die Entwicklung des Internets – siehe Big Data, SIO oder Content Strategy…

SIO ist…

mittlerweile die Dachmarke für meine Tätigkeiten:

„Social Impact Optimization“ bezeichnet Massnahmen, die dazu dienen, Kommunikation und Marketing im „Social Web“ in den Bereichen Content-Produktion und -Darstellung, Vernetzung, Soft- und Hardware so zu optimieren, dass Reputation und Wahrnehmung einer Person, eines Projekts oder eines Unternehmens zunimmt. Frank Tentler

Search Impact Optimization beinhaltet all das, was ich im Internet mache wenngleich ich auch nicht immer ein komplettes Konzept plane oder durchführe, aber das was unter dem Begriff zu finden ist passt am Besten: Das Entwickeln von Geschichten  – ob jetzt mit Avataren oder ohne – über die Netzwerke hinaus – Transmedia Storytelling bzw. Content Strategy. Das Schreiben von Texten um diese Inhalte zu transportieren. Die Planung welche Inhalte wann wo in welchen Netzwerken am Besten greifen und platziert sind. Follower-Management – welchen Leuten muss ich wo folgen und welche sind wichtig? Wann muss ich mit denen in Interaktion treten? Monitoring der eigenen Aktivitäten gehört auch dazu – ebenso die Frage was es am Ende gebracht hat. (Aktuell kann man das ja auch alles nachlesen: SIO für Kepia.)

Womit eigentlich auch schon alles gesagt ist. Wobei ich gerne für Kulturinstitutionen arbeite und kleine bis mittlere Unternehmen – dazu gehören Handwerker zum Beispiel, schreibe für Newsletter wie die Steadynews, halte ab und an Vorträge und bringe Leuten in Workshops Dinge bei. Ich besuche auch gerne Messen um zu lernen. Ebenso bin ich mitverantwortlich für die Mammut20, dem Duisburger Stammtisch für Social Media und so. Eine Dauerkarte besitze ich fürs Lehmbruck-Museum, wechsle ab und an die Rolle des Journalisten und freue mich immer auf neue Bekanntschaften. Ansonsten: Der Wissensteiler-Text bei der Kerstin Hoffmann stimmt auch immer noch – deswegen gibts bei mir häufig auch den /. Bei Twitter steht in der Biographie noch Nexialist. Aber das ist eigentlich kein Berufsbild, das ist eine Lebenseinstellung. Und gehört genau genommen nicht mehr hierher…

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