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Mamma Mia – der Film

Kürzlich im Discounter meiner Wahl – „Mamma Mia“ – die DVD – für billiger als sonstwoanders im Fachgeschäft und Internet. Da ich den Film irgendwann wohl auch mal gekauft hätte, habe ich zugeschlagen…

Die Geschichte dürfte bekannt sein, wer sie nicht kennt hier nochmal ein kurzer Abriss: Sophie, die Tochter von Donna die auf einer griechischen Insel ein Hotel betreibt, feiert demnächst Hochzeit. Herzenswunsch: Der Herr Papa soll sie doch am Traualtar dem Bräutigam übergeben – wie das halt so in Amerika der Brauch ist. Das Problem: Es kommen gleich drei Herrschaften – pardon – Männer in Betracht für diese Aufgabe. Kurzerhand lädt Sophie alle drei zu ihrer Hochzeit ein. Das bringt etliche Probleme mit sich. Donna ist gar nicht erfreut ihre alten Jugendfreunde wiederzusehen, daneben versucht Sophie auch immer noch herauszufinden wer ihr Vater ist. Nach etlichen Abba-Songs und diversen Konflikten steuert das Ganze dann auf ein Happy-End zu. (Und mehr ist da nun auch nicht, Tiefe oder sowas hat das Musical eh nicht vorgesehen…)

Vorab: Ich habe mir nicht die deutsche Fassung angesehen. Ich kenne allerdings die deutschen Fassungen der Songs – die ich erstaunlicherweise für recht gelungen finde bis so auf ein, zwei Dinge, die aber wohl nicht anders machbar waren. Insofern weiß ich nicht wie das mit den Songs auf deutsch im Film gelöst worden ist.
Und ich habe auch keine Lust die deutschen Tonspur einzuschalten um das herauszufinden…

Seien wir ehrlich: Die Story ist hahnebüchen. Unlogisch. Verdammt an den Haaren herbeigezogen. Hat man sich das einmal eingestanden und jede Logik über Bord geworfen kann der Film durchaus Spaß machen – sehen wir mal davon ab, dass die Abba-Songs ja wirklich sehr oft vorkommen. Und ja, Meryl Streep als Donna ist für den Film eigentlich überbesetzt, aber gerade deswegen verleiht sie dem Film – der ansonsten außer mit Pierce Brosnan ja nicht gerade mit A-Stars strahlt – Flair und Charme. Zudem kann sie singen. Was mir besonders bei „Flipping through my fingers“ eine Gänsehaut über den Rücken jagt.

Pierce Brosnan dagegen kann ja einigermaßen schauspielern, aber wenn der beginnt zu singen wird nicht nur meine Milch sauer, die verwandelt sich sofort in sauren Joghurt. In der Behind-The-Scenes-Featurette schwärmt der Gesangslehrer – der einen sehr – ähm – nun ja – amüsanten Stil hat  sich auszudrücken – davon, dass Pierce ja die ganze Folklore der irischen Insel in sich trage und so. Nee, tut er nicht. Pierce Brosnan kann nicht singen. Gut, dass er nur wenig zu tun hat.

Womit wir dann auch zu den Songs kommen. Aus mir unerfindlichen Gründen ist „Thank you for the music“ – das sich auf sämtlichen Musical-Soundtracks befindet, auch in der deutschen Fassung – gestrichen worden. Ebenso ist eine Szene komplett rausgefallen, die man sich dann im Bonus-Material ansehen kann. Gut, schade, dafür ist immerhin der Song von „our last summer“ drin geblieben. Was ich aber unterträglich finde, da haben die doch tatsächlich „When all is said and done“ eingefügt.

Und der Brosnan singt das auch noch.

Ähm, hallo? „When all is said and done“ ist KEIN heiterniedliches „Oh, wir machen mal eben einen Toast und sind glücklich“-Lied. Der Song erschien auf „The Visitors“ – ja – genau – das letzte Abba-Studioalbum, das bitterste überhaupt von denen weil die bei den Songs schon getrennt waren. (DAS erfordert dann noch jede Menge Mut ausgerechnet diese Songs zu singen… Bewundernswert auch heute noch, wenn man mal in die Lyrics von „One of Us“ reinhört. Und ja, es mein Lieblingsalbum von denen. So.) In „When all is said and done“ zieht ein Paar gerade den Schluss unter die Beziehung nach dem gemeinsamen Essen – im Film ist das der heitere Ausklang der Hochzeitsfeier. Sorry. Das passt so ganz und gar nicht – ein Fehlgriff sondergleichen.

Von diesem Fehlgriff abgesehen möchte der Film gerne in die Kategorie „Feelgood“-Movie passen, dazu hätte er auch das passende Setup: Sonne, Strand, Wellen, eine Handlung, die man sich nach dem Ende des Films eh nicht merkt so dass man beruhigt den Film nochmal sehen kann ohne sich zu blamieren. Die passenden Songs sind sowieso da. Allerdings: So ganz reicht es dafür nicht, dafür ist der Film an manchen Stellen einfach zu albern.

„Chiquitita“-Szene z.B. Nachdem Meryl gerade „Mamma mia“ gesungen hat, heult sie flennend in die Toilette. Ihre beiden Freundinnen beginnen dann mit dem Song „Chiquitita“ – und versuchen dann im weiteren Verlauf Donna hybsch zu machen, was gründlich daneben geht. Das ist alles so übertrieben und aufgesetzt, dass einfach keinen Spaß macht. Und solche Szenen hat der Film noch etliche parat. Sehen wir mal vom „Oh, da explodiert gerade der Boden und Wasser kommt raus“-Finale ab. Na gut. Frauen können dann Pierce Brosnan mal oben ohne sehen, aber dazu muss man den ganzen Film durchstehen…

Alles in allem: Man kann seinen Spaß mit dem Film haben. Wenn man das Gehirn mit etwas Alkohol außer Betrieb setzt, sich mit der Fernbedienung die Stellen mit den Abba-Songs rauspickt und dann noch die mit Pierce Brosnan raus lässt. Gut, dann kommt man halt um „S. O. S.“ rum. Vielleicht noch besser: Man kauft sich den Soundtrack mit dem Original-Cast, stellt den Fernseher auf stumm wenn Brosnan singt und lässt den entsprechenden Song vom Band laufen. Ansonsten ist das Ganze halt annehmbare Unterhaltung, demnächst vermutlich mal bei RTL oder Satz1 oder Pro7 oder so…

(Und wenn ich jetzt wüßte woher ich die Schauspielerin der Tanya kenne – ich ergänze das mal wenns mir einfällt.)

2 Antworten zu „Mamma Mia – der Film”.

  1. lance

    die kennt man z.b. aus cybill :)

    1. Prospero

      Ach – genau – stimmt. Eine meiner Guilty-Pleasure-Serien… Ich glaube die brauch ich auf DVD. *g*