Polarkreis 18: Polarkreis 18 – The Colour of Snow

Falls jemand den Film „Krabat“ gesehen hat, dann dürfte dem ein gewisser Song vielleicht aufgefallen sein. Die Rede ist von „Allein, Allein“ von Polarkreis 18. Einer jungen talentierten Band aus dem Osten, die wunderschöne Orchesterkläng zelebrieren und von denen man gar nicht meinen sollte, dass das alles Jungs sind. Doch. Echt wahr. Man lasse sich von der Gesangsstimme nicht täuschen – das sind wirklich alles Jungs. Das erste Album hatte ich bisher nur in digitaler Form vorliegen, nach dem Crash der Festplatte des alten PCs wars aber futsch. Von daher glänzend Gelegenheit, das erste Album für einen Zehner nochmal nachzukaufen:

Titel wie „Dreamdancer“ oder „Under this big moon“ schmeicheln sich in die Gehörgänge und bleiben dann da längere Zeit vorhanden. Vor allem fällt das ausgefeilte Orchesterarrangement auf, auch wenn ab und an die elektrischen Gitarren dann doch in den Vordergrund treten. Alles andere als normale Popsongs, sondern welche mit Tiefgang und Schichten.

Wer sich jetzt fragt ob die doch eher dem Kirmes-Pop zuzurechnende Single „Allein Allein“ nun die Richtung des aktuellen Albums „The Colour of Snow“ bestimmt – der darf aufatmen. Schon mit „Tourist“ sind all die Qualitäten des Erstlingswerkes wieder vorhanden: Vielschichtig aufgetürme Popsongs, Elegien aus melancholisch schönen Streicherpassagen, ab und an mal dezente Synthesizer-Einsprengsel. Kurzum: Ein würdiger Nachfolger des Erstlingswerkes.

Keine großartige Weiterentwicklung – aber das zweite Album hält das Niveau des Ersten. Hoffen wir mal, dass die Band allmählich einen beiteren Fankreis bekommt. Verdient hätte sie es allemale – allein, allein, es will sie ja keiner spielen…